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Die digitale Transformation hat in den letzten Jahren eine enorme Bedeutung für Unternehmen gewonnen. Sie stellt sie vor neue Herausforderungen, aber auch Chancen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und sich weiterzuentwickeln. Eine wichtige Rolle spielt hierbei das Operating Model, das den Rahmen für die Geschäftsprozesse eines Unternehmens bildet. Eine erfolgreiche digitale Transformation erfordert in der Regel Anpassungen des Operating Models, um den Herausforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden.

In diesem Artikel werden wir genauer auf die Bedeutung des Operating Models in der digitalen Transformation eingehen und erläutern, warum eine Anpassung desselben notwendig ist. Darüber hinaus werden wir Schritt für Schritt erläutern, wie eine solche Anpassung erfolgen kann und warum ein „Big Bang“-Ansatz hierbei die falsche Herangehensweise ist. Wir werden auch die Rolle von Digital Units bei der Überwindung von Schwierigkeiten im Zuge der Anpassung des Operating Models erläutern.

Warum das Operating Model angepasst werden muss

Als Unternehmen in der heutigen digitalen Welt erfolgreich zu sein, erfordert eine Anpassung des Operating Models. Das Operating Model beschreibt die Art und Weise, wie ein Unternehmen arbeitet, um Werte für Kunden und andere Interessengruppen zu schaffen. Es umfasst Aspekte wie Prozesse, Organisation, Technologie und Governance.

Ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit der Anpassung des Operating Models ist das E-Commerce-Geschäft. Ein Unternehmen, das zum Beispiel früher erfolgreich mit Buchläden war, muss heute auch digital präsent sein, um seine Kunden zu erreichen. Dabei gibt es viele neue Variablen im digitalen Verkauf, wie zum Beispiel das Ranking in Suchmaschinen oder die Sichtbarkeit in sozialen Medien. Unternehmen benötigen folglich neue Kompetenzen, um mit digitalen Plattformen und Online-Shops wie Amazon erfolgreich konkurrieren zu können.

Um die Vorteile der digitalen Transformation voll auszuschöpfen, sollten Unternehmen sicherstellen, dass ihre internen Prozesse und Strukturen den Anforderungen einer digitalen Welt entsprechen. Dies bedeutet, dass Unternehmen ihre Agilität steigern sollten, um schnell auf Marktveränderungen und Technologietrends reagieren zu können. Zudem sollten sie ihre Effizienz erhöhen, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden und das volle Potenzial digitaler Technologien zu nutzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Governance, da Unternehmen in einer digitalen Welt oft mit einer Vielzahl von externen Partnern und Plattformen zusammenarbeiten müssen.

Insgesamt ist die Anpassung des Operating Models ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens in der digitalen Welt. Unternehmen müssen ihre internen Prozesse und Strukturen kontinuierlich anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Kundenanforderungen gerecht zu werden.

Schritt für Schritt zum Ziel: Wie man das Operating Model anpasst

Die Anpassung des Operating Models ist kein einfacher Prozess. Es erfordert eine sorgfältige Analyse und Planung, um sicherzustellen, dass das neue Modell den Anforderungen des Marktes und den Zielen des Unternehmens entspricht. Insbesondere in Zeiten des schnellen technologischen Wandels und der Digitalisierung kann eine Verzögerung oder eine fehlgeschlagene Anpassung des Operating Models schwerwiegende Konsequenzen für das Unternehmen haben.

Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen über einen klaren Plan für die erfolgreiche Anpassung des Operating Model verfügen. Dieser Plan sollte eine schrittweise Anpassung vorsehen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen flexibel genug ist, um schnell auf Marktveränderungen reagieren zu können. Im Folgenden sind wesentliche Schritte aufgeführt, die Unternehmen bei der Anpassung ihres Operating Models beachten sollten:

  1. Schritt: Bewertung des aktuellen Operating Models
    • Untersuchung des bestehenden Operating Models
    • Identifikation von Schwächen, Stärken und möglichen Verbesserungsbereichen
  2. Schritt: Definieren des Ziel-Operating Models
    • Bestimmung, wie das angepasste Operating Model aussehen soll
    • Berücksichtigung von Unternehmenszielen, Kundenbedürfnissen und technologischen Entwicklungen
  3. Schritt: Entwicklung eines Aktionsplans
    • Festlegung von Prioritäten
    • Bestimmung von Maßnahmen und konkreten Schritten zur Umsetzung des Ziel-Operating Models
  4. Schritt: Umsetzung des Aktionsplans
    • Implementierung der definierten Maßnahmen und Schritte
    • Schulung und Einbindung der Mitarbeiter:innen
  5. Schritt: Überwachung und Anpassung des neuen Operating Models
    • Regelmäßige Überprüfung des neuen Operating Models
    • Anpassung des Modells an neue Anforderungen und Veränderungen im Markt

Dabei empfiehlt es sich, mit einem Teilbereich des Unternehmens zu beginnen und einen Prozess auszuwählen, aus dem sich weitere Ebenen des Operating Models ableiten lassen. Ein Beispiel hierfür wäre, dass z.B. ein Team die Kunden-Werbung unabhängig von der Buchhandlung neu gestaltet. Dieses schrittweise Vorgehen hat mehrere Vorteile. Zum einen können plötzlich auftauchende Probleme schneller gelöst werden, da sie auf einen spezifischen Teilbereich begrenzt sind. Zum anderen können Mitarbeiter:innen Schritt für Schritt in den Veränderungsprozess eingebunden werden, was gerade für traditionelle Unternehmen mit heterogener Mitarbeiterstruktur von großer Bedeutung ist. Zudem ist es zeit- und kosteneffizienter, mit einem Teilaspekt zu beginnen, als einen „Big Bang“ zu planen und umzusetzen, da es hierbei oft zu Schwierigkeiten und Verzögerungen kommen kann. Ein schrittweises Vorgehen ermöglicht es dem Unternehmen, die Auswirkungen der Veränderungen zu messen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, bevor sie auf weitere Teile des Unternehmens ausgeweitet werden. Dies sorgt für eine kontinuierliche Verbesserung des Operating Models und eine bessere Anpassung an die Anforderungen der digitalen Welt.

Warum der „Big Bang“ die falsche Herangehensweise ist

Eine komplette Umstellung des Operating Models in einem „Big Bang“ zu vollziehen, mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich schnell, dass diese Herangehensweise mit vielen Risiken verbunden ist.

Zunächst einmal ist es nahezu unmöglich, die gesamte Belegschaft von heute auf morgen von einer komplett neuen Ausrichtung zu überzeugen. Die Mitarbeiter:innen müssen sich auf neue Prozesse und Abläufe einstellen, was Zeit und Ressourcen erfordert. Eine plötzliche und radikale Umstellung kann zu Frustration, Verunsicherung und Widerstand führen.

Außerdem erfordert der schnelllebige Markt kurze Zyklen und eine schnelle Reaktionsfähigkeit. Eine iterative Vorgehensweise, bei der in kleinen Schritten Veränderungen vorgenommen werden, ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Veränderungen im Markt und bei Kundenbedürfnissen zu reagieren. Bei einem „Big Bang“ hingegen besteht die Gefahr, dass Unternehmen wertvolle Zeit und Ressourcen in die Implementierung von Prozessen investieren, die sich später als ineffektiv oder gar überflüssig erweisen.

Agilität und schnelle Reaktionsfähigkeit sind auch langfristig entscheidend für Innovation und Erfolg. Durch eine schrittweise Anpassung des Operating Models können Unternehmen agiler werden und schneller auf Veränderungen reagieren, was ihnen langfristig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann.

Zwischenlösungen bei Schwierigkeiten: Die Rolle von Digital Units

Nicht immer läuft alles reibungslos bei der Anpassung des Operating Models. Es können Schwierigkeiten auftauchen, die eine schnelle Reaktion erfordern. In solchen Fällen können Digital Units eine wertvolle Unterstützung sein.

Was sind Digital Units?

Digital Units sind Teams, die speziell für die digitale Transformation in Unternehmen geschaffen wurden. Sie sind in der Regel mit erfahrenen Digital-Experten besetzt und arbeiten eng mit den Fachabteilungen zusammen, um die digitale Transformation voranzutreiben.

Wie können Digital Units helfen, Schwierigkeiten bei der Anpassung des Operating Models zu überwinden?

Digital Units können beispielsweise bei der Identifizierung von Engpässen oder Problemen im laufenden Betrieb helfen. Sie können Prozesse optimieren oder neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln, die das Unternehmen zukunftsfähig machen.

Ein weiterer Vorteil von Digital Units ist, dass sie als Schnittstelle zwischen den traditionellen Strukturen des Unternehmens und den agilen Methoden der digitalen Welt fungieren können. Dadurch können sie dazu beitragen, dass die Transformation reibungsloser verläuft und dass das Unternehmen schneller auf Veränderungen im Markt reagieren kann.

Insgesamt kann die Zusammenarbeit mit Digital Units dazu beitragen, dass die Anpassung des Operating Models erfolgreicher verläuft und dass das Unternehmen schneller auf die Herausforderungen der digitalen Transformation reagieren kann.

Fazit: Die Bedeutung des Operating Models für den Erfolg in der digitalen Transformation

Die digitale Transformation stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, aber auch Chancen. Eine erfolgreiche Umstellung auf digitale Geschäftsmodelle erfordert eine Anpassung des Operating Models, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Es wurde deutlich, dass ein schrittweiser Ansatz bei der Anpassung des Operating Models vorteilhaft ist, da er eine schnellere Reaktion auf auftauchende Probleme ermöglicht, Mitarbeiter:innen Schritt für Schritt mitnimmt und zeit- sowie kosteneffizienter ist als ein „Big Bang“. Eine iterative Vorgehensweise und die Betonung von Agilität und schneller Reaktionsfähigkeit sind essentiell, um langfristige Innovation und Erfolg in der digitalen Transformation zu erreichen.

Zusätzlich können Digital Units als Zwischenlösung bei Schwierigkeiten helfen. Sie können als eigenständige Einheiten innerhalb des Unternehmens agieren und Innovationen vorantreiben, während das traditionelle Operating Model schrittweise angepasst wird.

Insgesamt zeigt sich, dass das Operating Model eine entscheidende Rolle bei der digitalen Transformation von Unternehmen spielt. Eine erfolgreiche Umstellung erfordert eine ganzheitliche Betrachtung und Anpassung des Operating Models, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden und langfristigen Erfolg zu sichern.

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